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Über Persönlichkeit als Währung, Datenschutz als Wohlstand, die Unverzichtbaren und antike Cheatcodes.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Selbst die Klon-Krieger aus Star Wars hatten z. T. individuelle Züge (Foto: Matt Hudson)
„Hier ist ein kleiner Impuls für Dich. Klar strukturiert. Freundlich formuliert. Verständlich, aber nicht zu flapsig. Und wenn Du möchtest, fasse ich das auch gerne in drei Bulletpoints zusammen.“
Kommt Dir das irgendwie bekannt vor? Hast Du gar bemerkt, dass hier eine Maschine spricht?
Vielleicht ja nicht sofort, aber tatsächlich: Der erste Absatz da oben stammt von einer KI. Und genau das ist das Problem: Die meisten dieser KI-Texte könnten von irgendwem sein – oder eben von niemandem.
Ich persönlich bin mittlerweile hart genervt, wenn ich auf LinkedIn immer wieder die gleichen Satzstrukturen sehe.
In einer Welt, in der jede:r Zugang zu denselben Tools hat, wird das Besondere, also Deine Persönlichkeit, zur Währung.
Das ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir PR-Menschen gerade stehen. KI kann heute schon sehr viel und richtig gut: schneller denken, besser strukturieren und eleganter formulieren als viele von uns.
Das darf aber nicht dazu führen, dass wir unsere eigene Stimme und Individualität verlieren und unsere Texte, Präsentationen, Posts plötzlich alle gleich klingen.
In einer Welt, in der jede:r Zugang zu denselben Tools hat, wird das Besondere, also Deine Persönlichkeit, zur Währung.
Ich selbst arbeite intensiv mit ChatGPT und anderen KI-Tools. Ich liebe es, wie sie mir beim Denken helfen: Sie geben mir Struktur, sortieren meine Ideen, schlagen Themen vor und erinnern mich an frühere Gedanken.
Aber das, was mich ausmacht, mein Stil und mein Mut, die Konfrontation zu suchen, kommt nicht aus der Maschine. Das muss ich schon selbst leisten.
Dieser Text hier ist ein Ergebnis genau dieser Zusammenarbeit. Die KI hat mich daran erinnert, dass ich mich vor ein paar Tagen die genannte Herausforderung unterhalten habe. Sie hat meine Gedanken sortiert. Und sie hat mir einen Textvorschlag geliefert, aber das, was am Ende jetzt hier steht: Das ist von mir, das bin ich.
Podcast-Folge #6, Staffel 2 mit Kevin Tewe 🎧️
Wie es ist, fremd zu sein und sich zu finden? Wir begrüßen Kevin Tewe – Unternehmer, Digitalstratege und ein Mensch, der offen darüber spricht, wie es ist, sich fremd zu fühlen. In dieser Episode erzählt er von seiner Kindheit zwischen Ost und West, von prägenden Momenten im Internat und davon, wie er sich seinen Platz in der Welt erarbeitet hat. Es geht um Identität, Herkunft und Zugehörigkeit – aber auch um Kevins Weg in die Selbstständigkeit mit seinem Unternehmen ALL IN und wie er heute anderen dabei hilft, sichtbar zu werden.
Ein Gespräch über das Anderssein, über Mut zur Veränderung und über die Kraft, die in jedem biografischen Bruch liegen kann.
Liked. 🫶
Im aktuellen WSJ-Interview sprechen Craig Federighi und Greg Joswiak überraschend offen über Apples Rückschläge beim Thema KI und darüber, warum Siri immer noch nicht so läuft, wie viele es sich wünschen. Sie geben zu: Einige der versprochenen Features sind nicht erschienen, weil sie den eigenen Qualitätsansprüchen nicht entsprochen haben. Diese Ehrlichkeit erlebt man bei Apple selten. Was sie aber auch sagen – und das gefällt mir –, ist Folgendes: Für Apple steht Datenschutz und Zuverlässigkeit an erster Stelle. Gerade bei KI, die direkt auf dem Gerät läuft. Das sorgt zwar dafür, dass es langsamer vorangeht als bei anderen, ist aber kein Bug, sondern ein Feature.
Lacked. ➖
Unsichere Arbeitsbedingungen können das Vertrauen in die Demokratie schwächen. Eine Studie des Progressiven Zentrums rückt eine Gruppe in den Fokus, die in öffentlichen Debatten oft übersehen wird: Basisarbeiter:innen – Menschen in un- und angelernten Berufen, die zentrale Aufgaben für unsere Gesellschaft übernehmen, häufig jedoch unter prekären Bedingungen. Gerade sie erleben besonders häufig das Gefühl, austauschbar zu sein. Sie haben im Arbeitsalltag weniger Zugang zu Weiterbildung, können im Betrieb seltener mitbestimmen und sind schlechter abgesichert. Dabei zeigt die Studie klar: Je mehr Handlungsfähigkeit, Autonomie und Unterstützung Menschen im Arbeitsleben erfahren, desto offener sind sie für Transformationsprozesse – und desto größer ist ihr Vertrauen in die Demokratie. Gute Arbeitsbedingungen für alle sind damit nicht nur eine soziale, sondern auch eine demokratische Frage – und sollten im politischen Diskurs deutlich stärker berücksichtigt werden.
Learned. 💡
Es ist Sommerzeit. Die Klamotten werden kürzer, die Bäuche freier – und bei manchem klopft das schlechte Gewissen der depriorisierten Sporteinheiten an. Da schadet ein historischer (Fun) Fakt nicht: Die sportlichen Superstars der Antike schlechthin, die Gladiator:innen, hatten wohl keine Sixpacks. Ein Grund dafür scheint ein Showeffekt gewesen zu sein: Wurde die Fettschicht angeritzt, blutete sie schneller, ohne jedoch schwere Verletzungen nach sich zu ziehen. Bauchfett muss also kein Feindbild sein – sondern hat auch Potenzial zum dramaturgisch nützlichen Feature.
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