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Über Dogmen, den Pivot der Bundesregierung, dringende EU-Reformen und DIE Herausforderung unserer Zeit.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.
Sachar beim Golfen (Bild: Privat)
Über Jahre hinweg habe ich sehr, sehr bescheiden Golf gespielt. Zwar mit viel Spaß – aber eben nicht einmal mittelmäßig.
Nun war ich im Urlaub und habe mir helfen lassen – von einem Trainer. Es hat keine Woche gedauert und mein Spiel hat sich vollkommen verändert. Er hat meinen Schwung umgestellt, mir gezeigt, wie ich mehr Länge und Präzision in meine Schläge bringe und vor allem mir das Selbstbewusstsein gegeben, dass ich nun weiß, dass ich ganz okay Golf spielen kann.
Eine ganz besondere Rolle in meinem Spiel nimmt nun der Driver ein. Der Driver ist der Schläger, mit dem man naturgemäß den ersten Schlag an einem Loch absolviert. Er ist insofern besonders wichtig, weil man mit ihm in der Regel den Ball am weitesten spielen soll. Der Driver ist für Anfänger:innen aber auch besonders schwer zu spielen, weil er ein Mindestmaß an Technik erfordert. Ich habe seit ca. zehn Jahren einen Driver, den ich die vergangenen fünf Jahre wahrscheinlich nur ein oder zwei Mal genutzt habe. „Macht ja eh keinen Sinn, weil ich ihn nicht beherrsche“, war der dominante Gedanke in meinem Kopf.
Mein Trainer hat den Driver gleich in der ersten Stunde rausgeholt und meinte: „Das ist dein wichtigster Schläger. Du wirst ihn lieben lernen.“ Und so kam es: Wir haben besonders viele Bälle mit dem Driver geschlagen. Die Bälle fliegen nun einigermaßen weit und vor allem präzise. Der Driver ist aktuell der Schläger, auf den ich mich am meisten verlassen kann. Einfach weil ich mein Dogma, wonach es mit ihm nicht gelingen kann, überwunden habe. Aufmerksamkeit in der Kommunikation bedeutet auch, Menschen zum Diskurs anzuregen.
Dogmen können uns leiten, sie können uns Orientierung geben; sie können uns aber auch ausbremsen.
Bevor ich mich selbständig gemacht und hypr gegründet habe, sagte ich über Jahre, dass die Selbständigkeit nichts für mich sei, weil ich kein betriebswirtschaftliches Verständnis hätte. Über die Jahre habe ich gemerkt, dass das nicht nur nicht stimmt, sondern dass dieser Bereich mittlerweile sogar eine große Stärke von mir ist.
Dogmen können uns leiten, sie können uns Orientierung geben; sie können uns aber auch ausbremsen. Immer dann, wenn wir „Das mache ich nicht, weil ich es nicht kann“ sagen, mag das zwar für den Moment stimmen. Richtig müsste es aber heißen: „Das kann ich noch nicht, aber ich werde versuchen, es zu lernen.“
Ich jedenfalls freue mich sehr auf meine nächste Runde Golf, wenn mein Driver mir sicher gute Dienste leisten wird.
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Erfolgreicher Pivot? Sophie Chung (Zweite v. l.) hat’s vorgemacht. (Bild: hypr)
Da sitzt man am Mittwochvormittag beim Startupland in Köln (gelungene Premiere!) beim Panel zum Thema Pivots und hört Qunomedical-Gründerin Sophie Chung sagen: „Es gibt Momente, wo man sich eingestehen muss: Was ich mir vorgenommen habe, funktioniert nicht. Ich muss mir etwas anderes überlegen und komplett neu starten. Bei Null. Auch wenn es wehtut.“ Man hört das und denkt: Gilt das womöglich auch für unsere Bundesregierung, für unser Land? Braucht Deutschland einen Pivot? Ja – meint offenbar Bundeskanzler Olaf Scholz (obwohl er, Überraschung, nicht beim Startupland war): Bruch der Ampel. Vertrauensfrage. Weg frei für Neuwahlen. Verrückte Zeiten. Für Qunomedical war der Pivot laut Sophie Chung übrigens genau das Richtige. Hoffentlich gilt das auch für Deutschland.
Simon wollte nach der US-Wahlnacht eigentlich früh schlafen, hat dann aber doch gebannt das Ampel-Ende verfolgt.
Lacked. ➖
Entscheidungstempo gehört nicht zu den Stärken der europäischen Politik. Im Bild: Das Straßburger Parlamentsgebäude. (Bild: Udo Pohlmann, Pixabay)
Er ist wieder da: Donald Trump kehrt zurück ins Weiße Haus. Das wirft Fragen zur Zukunft der liberalen Demokratie auf – und die steht auch in Europa unter Beschuss. Europa muss handlungsfähig werden, wird oft in Sonntagsreden gefordert. Wenn die europäische Spitzenpolitik eins aus diesem Wahlergebnis mitnimmt, dann sollte sie diesen Anspruch priorisieren. Und das Vetorecht im Rat der Europäischen Union jetzt sofort abschaffen, damit außenpolitische Entscheidungen nicht mehr einstimmig, sondern mit Mehrheit getroffen werden müssen. Denn in dieser komplizierten Weltordnung kann Europa seine Interessen nur wahren, wenn es handlungsfähig und entschlossen auftritt.
Learned. 💡
Die Klimakrise ist irgendwie präsent, aber selten Priorität. Dabei ist eine intakte Erde die Voraussetzung dafür, dass wir überhaupt noch andere Probleme haben können. (Bild: Perplexity/Deutscher Wetterdienst)
Worüber soll ich diese Woche schreiben? Vor ein paar Tagen habe ich etwas über den aktuellen Stand der Klimakrise gelesen. Das wollte ich mir doch eigentlich merken. Spoiler: Habe ich nicht. Die Klimakrise beschäftigt mich, aber offensichtlich nicht genug. Deshalb ein Blick auf zwei Zahlen: 2024 liegt die Erderwärmung erstmals durchschnittlich über 1,5°C. Die Folgen dieses Temperaturanstiegs sehen wir gerade in Valencia. In einem „Weiter-wie-bisher-Szenario“ wird für Deutschland bis 2100 ein Temperaturanstieg von bis zu 4,7°C erwartet. Die Folgen möchte ich mir gar nicht ausmalen.
Verena ist überzeugt, dass die Klimakrise nicht eine, sondern DIE größte Herausforderung unserer Zeit ist.
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