Liked. Lacked. Learned.

Über KI in Führung, Humor in Werbung, Haltung in Sprache und Mut gegen Bequemlichkeit.

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Gute Kommunikation: die Lösung fast aller Probleme? (Bild: Patrick Fore, Unsplash)

Perspektivwechsel: Während Sachar im Urlaub ist, übernimmt Max das Editorial. Viel Spaß beim Lesen!

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich vor vielen Jahren das erste Mal bei hypr nervös war. Spontan bekam ich die Verantwortung für die Entwicklung einer Strategie. Bis dahin hatte ich nur zugearbeitet. Kurz bevor ich in den Zug Richtung Heidelberg (dort wohnte ich damals) stieg, bekam ich die Aufgabe. Ich glaube, es gab bis heute keine Zugfahrt, bei der mir so viele Fragen durch den Kopf gingen: Bekomme ich das hin? Was, wenn nicht? Verlieren wir dann den:die Partner:in?

Heute weiß ich: Genau solche Situationen haben mich am meisten wachsen lassen. Sie waren anstrengend, manchmal unangenehm, aber sie haben mir Resilienz und ein Selbstvertrauen gegeben, das nicht aus schnellen Erfolgen, sondern aus überstandenen Herausforderungen entstanden ist.

Mit KI verändert sich genau dieser Teil der Arbeit. Viele dieser herausfordernden Momente überspringen wir heute. Ein erster Entwurf oder Ideen entstehen in Sekunden. Die Reibung, das Suchen, das Zweifeln, all das erleben wir mit KI seltener. Für die Effizienz großartig, für das Lernen nicht immer. Wie sieht Karriere also im Zeitalter von KI aus?

Ein guter Arbeitgeber gibt auch Raum für persönliche Entwicklung. Denn menschliche Fähigkeiten werden künftig wichtiger denn je.

Für mich als Führungskraft bedeutet sie nicht nur, Fachkompetenzen zu erweitern. Ein guter Arbeitgeber gibt auch Raum für persönliche Entwicklung. Denn menschliche Fähigkeiten werden künftig wichtiger denn je. KI wird oft Antworten liefern, die überzeugend wirken – oder zumindest schneller mehr Impulse geben. Was uns langfristig von der Maschine unterscheidet, ist unsere emotionale Intelligenz: die Fähigkeit, Dinge zu spüren, Zwischentöne zu lesen und Kontexte zu verstehen, die nicht in Daten stehen.

Und hier beginnt die Aufgabe von Führung: den Prozess und damit die Entwicklungsräume zu schützen. Nicht jedes Problem in Rekordzeit „wegoptimieren“. Nicht jede Reibung glätten, sondern bewusst Räume schaffen, in denen Menschen lernen, vermeintlich scheitern, sich erholen und daran wachsen können. Effizienz darf nicht zum Selbstzweck werden, sondern muss Hand in Hand gehen mit Entwicklung.

Das klingt in der Theorie einfach, in der Praxis fällt mir das als Führungskraft aber nicht immer leicht. Ich ertappe mich manchmal dabei, Dinge schneller erledigen zu wollen, obwohl der Umweg für mich und andere wertvoll(er) wäre. Deshalb muss ich mich selbst immer wieder daran erinnern, dass Führung nicht nur Ergebnisse liefert, sondern Entwicklung möglich macht.

Entwicklungsräume zu schützen heißt für uns bei hypr, in unseren größten Wettbewerbsvorteil zu investieren: das Team. Nicht in die Technologie, sondern in Menschen, die mehr mitbringen als Expertise, nämlich Haltung, Empathie und den Willen, sich weiterzuentwickeln. Menschen, die einerseits am besten mit neuen Technologien umgehen können und andererseits das mitbringen, was KI nicht lernen wird: Situationen mit Empathie, Haltung und Urteilsvermögen zu führen – auch und gerade dann, wenn es keine eindeutige Antwort gibt.

Max ist überzeugt, dass Führung im Zeitalter von KI noch wichtiger wird.

Lifeline: Jetzt alle Folgen der 2. Staffel hören! 🎧️

Die 2. Staffel unseres Podcasts Lifeline ist beendet. Und vollgepackt mit Geschichten von spannenden CEOs.

Es geht um unerwartete Wege, das Gefühl, fremd zu sein, und darum wie man den Gründer-Spirit nutzt, um echte Wirkung zu entfalten. Dazu: ehrliche Einblicke in Haltung, Verantwortung und persönliche Wendepunkte.

Liked. 🫶

Der Schlüssel zu guter Werbung ist oft Humor. Bild: pexels.com/ Brett Jordan

Es muss eine Zeit gegeben haben, in der Ralf Schumacher noch nicht Werbung für wirkaufendeinauto.de gemacht hat. Mittlerweile jedenfalls ist der Clip mit seinem „Hey“ im orangefarbenen Pulli und der zum Gruß erhobenen Hand ein moderner Evergreen. Auf dem sattelte Ende Juli SIXT auf und adaptierte die Werbung – mit Cora Schumacher, der Ex-Frau von Ralf, als Protagonistin; inklusive Begrüßung, Outfit und Gestus. Jetzt im August legte der Mietwagenanbieter FINN nach – mit Étienne, dem neuen Partner von Ex-Formel-1-Fahrer Ralf, im gleichen Look. Die Spots referenzieren so herrlich sowohl aufeinander als auch auf die familiären Turbulenzen der drei, dass man die dahinterstehenden Firmen und Werbeagenturen nur beglückwünschen kann. Werbung mit Humor und Hirn? Hat immer Vorfahrt!

Alexander hofft, trotz des Schumacher’schen Werbe-Kosmos’, dass sein alter Fiesta noch lange hält.

Lacked.

Unsichtbar gemacht: So fühlt sich Sprache an, die nicht alle nennt. (Bild: Juliana Romão, Unsplash)

Wer öffentliches Geld erhält, soll nicht gendern, so Kulturstaatsminister Weimer. Doch Sprache spaltet nicht, weil sie inklusiv ist, sondern weil sie ausschließt. Wer Menschen sprachlich unsichtbar macht, sagt ihnen: „Ihr gehört nicht dazu.“ Inklusives Sprechen ist keine Bevormundung, sondern gelebte Demokratie. Unbequem vielleicht, aber notwendig. Sprache formt, wer sichtbar ist. Wer Vielfalt aus Worten verbannt, stärkt die Gräben, die er zu schließen vorgibt, und schwächt das Miteinander.

Lucia wünscht sich, dass Sprache alle mitnimmt. Nicht nur die Mehrheit.

Learned. 💡

Haben wir es uns zu bequem gemacht? (Bild: herrzett, Unsplash

Nur 2 Prozent der Menschen nehmen die Treppe, wenn direkt daneben ein Aufzug zur Verfügung steht. Michael Easter beschreibt die Gründe dafür in The Comfort Crisis sehr eindrücklich: Wir haben uns eine Welt geschaffen, in der Bequemlichkeit fast immer gewinnt. Essen bestellen statt einkaufen gehen. Endlos scrollen statt mit jemandem reden. Das Problem ist dabei, dass unser Körper und Geist dafür gemacht sind, gefordert zu werden. Fehlt das, werden wir unruhig, nervös, sogar ängstlich. Komfort ist okay, solange wir regelmäßig auch mal den anstrengenderen Weg wählen. Oft beginnt es mit kleinen Entscheidungen wie zum Beispiel: Treppe statt Aufzug. Wer das macht, wird nicht nur widerstandsfähiger, sondern ist auch präsenter, zufriedener und lebt länger. Also: Gehörst du zu den 2 Prozent?

Michelle nimmt jetzt noch lieber die Treppe. 

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