Liked. Lacked. Learned.

Über die Last von Likes, Memes, versteckte Hashtags und populistische Desinformation.

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Auch visuell kommt die Anmeldung zum Newsletter sehr entschleunigt daher. (Bild: Screenshot/beehiiv)

Seit 18 Jahren schreibe ich öffentlich: Angefangen habe ich mit einem eigenen Blog, später kamen Twitter, Facebook, Instagram und LinkedIn hinzu. Social Media war eine Offenbarung, ein Fenster zur Welt. Ich habe viel gelernt, großartige Menschen getroffen und die Grundlage dafür geschaffen, dass es hypr heute gibt.

Doch irgendwann wurde Social Media für mich zur Last. Interaktionen wurden zu meiner Währung, Likes zur Bestätigung – und zum omnipräsenten Druck. Blieb der „Erfolg” eines Beitrags aus, zweifelte ich an mir selbst. Aus dem Tor zur Welt wurde eine unüberwindbare Mauer, gegen die ich anrannte.

Dann kam dieser Newsletter. Seit fast einem Jahr schreiben meine Kolleg:innen und ich Woche für Woche unsere Gedanken für euch bei „Liked. Lacked. Learned” auf. Es gibt hier keine Likes, keine Shares und auch keine Kommentare im Minutentakt.

Dieser Raum, frei von der Logik der Zuspitzung und dem Zwang zur Interaktion, hat mir geholfen, wieder bei mir selbst anzukommen.

Stattdessen schreibe ich regelmäßig und strukturiert, was anfangs wie eine zusätzliche Bürde wirkte, mir aber die Entschleunigung brachte, die ich dringend gebraucht habe.

Der Newsletter bietet mir den Raum, über die Welt und über mich nachzudenken und in Ruhe meine Gedanken zu formulieren.

Dieser Raum, frei von der Logik der Zuspitzung und dem Zwang zur Interaktion, hat mir geholfen, wieder bei mir selbst anzukommen. Social Media bleibt ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Doch der Newsletter ist der Ort, der mir mentale Ausgeglichenheit schenkt.

Sachar hat durch Liked. Lacked. Learned. seine digitale Balance gefunden.

Liked. 🫶

Lachen ist gesund. Und Memes machen die Gegenwart erträglich. (Bild: Cup of Couple auf Pexels)

Gute Nachrichten haben es derzeit schwer. Bleibt uns also nichts anderes übrig, als schlechte News mit Humor zu nehmen. Daher bin ich diversen Meme-Accounts sehr dankbar. Beispiele gefällig? Okay, who wore it better: Melania Trump oder Darkwing Duck? Oder, fast schon vergessen: Die unzähligen Adaptionen der FDP-Pyramide zum Ampel-Aus. So lässt sich diese historische Phase des permanenten Kopfschüttels immerhin ansatzweise ertragen. Für die Humor-Growth-Mindset-Balance sei noch auf @kommemetare verwiesen. Dort gibt’s Hintergründe zu den Meme-Ursprüngen.

Alexander findet, dass ein gutes Meme mehr sagt als tausend Worte.

Lacked.

Selbst getestet: Die Auffindbarkeit von #biden und #trump. (Bild: Screenshot/Instagram)

Manipulation durch Instagram? Die Plattform schränkt bereits seit 2024 politische Inhalte ein. Doch der Verdacht, Instagram könnte gezielt politische Einflussnahme zugunsten bestimmter Parteien betreiben, hebt die Diskussion auf ein neues Level. Anfang der Woche bemerkten User:innen, dass Hashtags wie „Biden“ und „Democrat“ versteckt wurden – begleitet von einem Hinweis auf mögliche sensible Inhalte. Gleichzeitig blieben Hashtags zu „Trump“ und „Republican“ problemlos auffindbar.

Meta erklärte inzwischen, es handele sich um einen Fehler. Doch der Zeitpunkt – nur wenige Stunden nach Trumps Vereidigung und im Kontext von Zuckerbergs Statements zu „free speech“ – könnte ungünstiger kaum sein. Dies verstärkt bei vielen die Sorge, dass Metas neuer Kurs die Plattform zunehmend als politisches Instrument positionieren könnte statt als Ort für freien Diskurs und Meinungsvielfalt.

Linda hinterfragt nach den jüngsten Entwicklungen bei Meta zum ersten Mal ernsthaft, warum sie Instagram überhaupt noch nutzt.

Learned. 💡

Nicht nur Steve Bannons Strategie, sondern die radikal rechter Parteien: „Flood The Zone (=media) with Shit“. (Bild: Screenshot/Spotify)

Wie gehen wir mit Desinformation um? Das beschäftigt nicht nur uns als Demokrat:innen, sondern auch die Wissenschaft. Bisher war in der Forschung Populismus und Desinformation fest miteinander verknüpft – egal welches Parteienspektrum. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt: Das stimmt nicht. Nur Populismus in Verbindung mit einer rechtsgerichteten Ideologie korreliert stark mit der Verbreitung von Desinformation. Damit ist empirisch belegt: Rechtspopulisten lügen. Weil sie damit Wahlerfolge erzielen.

Verena hat in der aktuellen Folge von Piratensender Powerplay viel darüber gelernt, wie unser Diskurs gezielt vergiftet wird.

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