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Über digitale Zeitzeug:innen, bezahlte Reichweite, KI-Dystopien und Zukunftsmut.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.
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In 15 Jahren werden 90 Prozent aller Holocaust-Überlebenden gestorben sein. Dass wir als Gesellschaft ihre Zeitzeugenberichte auch über das Jahr 2040 hinaus noch dringend benötigen, spürt man heute mehr denn je. Deswegen sind es gute Nachrichten, dass in Essen mit dem Projekt “Holo Voices” dafür gesorgt wird, dass Gespräche mit den Überlebenden auch dann noch möglich sind, wenn diese nicht mehr persönlich Rede und Antwort stehen können. Das Projekt lässt Zeitzeug:innen in Form digitaler Hologramme zu Wort kommen. Eine KI ermöglicht es, auf Fragen des Publikums mit authentischen Antworten aus früher aufgezeichneten Gesprächen zu reagieren. Es soll am 27. Januar 2026 eröffnet werden. Habt ihr Zeitzeug:innen im Familien- oder Bekanntenkreis? Nutzt die Chance für ein Gespräch mit ihnen, bevor ihr euch an ein Hologramm wenden müsst!
Lacked. ➖
Laut des neuesten LinkedIn Algorithm Reports von Richard van der Blom steigt der Anteil von Sponsored Posts weiter: Im Februar 2025 waren es noch 24 Prozent, jetzt bereits 26 Prozent – und mit der neuen Boost-Funktion, die LinkedIn gerade auch in Deutschland ausrollt, dürfte dieser Anteil weiter wachsen. Mit jedem neuen Paid-Feature wird das Spielfeld zugunsten derer verschoben, die Budget einsetzen können. Und genau hier liegt das Problem: Was passiert mit denjenigen, die sich kein oder kaum Media-Budget leisten können? Wird hier eine Sichtbarkeitskluft entstehen?
Learned. 💡
Im Sommer sorgte der ehemalige OpenAI-Mitarbeiter Daniel Kokotajlo für Aufsehen, als er in einem aufwendig erdachten Zukunftsszenario für möglich erklärte, dass eine Künstliche Intelligenz schlimmstenfalls bis 2035 die Weltherrschaft übernimmt und die Menschheit ausrottet. Damit schaffte er es sogar bis in diesen Newsletter. Jetzt haben er und seine Kollegen (es sind ausschließlich Männer) eine zusätzliche Variante vorgelegt, die zumindest auf den ersten Blick ein wenig harmloser wirkt. Der Kern dieses Szenarios: Der CEO eines KI-Unternehmens übernimmt die Weltherrschaft.
One More Thing…
„Ich würde sagen, Dein Geschäftsmodell ist safe.” Mit diesen Worten schickte mir eine Freundin am Wochenende eine Grafik aus einer Studie des KI-Dienstleisters AirOps. Sie erklärt, welche Sichtbarkeit zu einer besseren Präsenz bei KI-Diensten wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity führt.
Und eben diese Grafik zeigt, dass nicht die eigene Domain zu einer erhöhten Sichtbarkeit führt, sondern Fremd-Domains. Übersetzt heißt das: Wer PR beherrscht und dafür sorgt, dass viele qualitativ hochwertige Medien positiv und mit dem richtigen Kontext über einen berichten, wird oder bleibt im KI-Zeitalter relevant.
Um ganz ehrlich zu sein: Mich beruhigt das ein wenig. Denn wir alle – nicht nur die PR-Menschen – machen uns Gedanken, ob die KI uns nicht ersetzt oder unsere Jobs überflüssig macht.
Was ich damit auch meine: Wir alle sollten unsere Überzeugungen und Dogmen über Bord schmeißen.
Aber, ich bin auch dahingehend ehrlich: Mich beruhigt das nur ein wenig – und zwar für den Moment. Denn: KI-Modelle und die Mechanik dahinter ändern sich ständig. Heute ist PR relevant, morgen vielleicht nicht mehr ganz so sehr.
Was daher umso wichtiger ist und wird: Veränderungsbereitschaft.
Was ich damit auch meine: Wir alle sollten unsere Überzeugungen und Dogmen über Bord schmeißen. Meine Kolleg:innen wundern sich bisweilen, wenn ich ihnen auf eine Schwarz-Weiß-Frage mit „Schwarz” antworte, weil ich vor zwei Wochen noch von „Weiß” überzeugt gewesen bin.
Beides ist richtig. Vor zwei Wochen war „Weiß” richtig, heute ist es das Gegenteil. Die Umstände ändern sich, also müssen wir unsere Prozesse, unsere Dienstleistung und vielleicht sogar unsere Wertvorstellungen anpassen.
In keinem Fall sollten wir einfach weitermachen. Weil gestern doch noch alles fein war.
Cool, dass mein Geschäftsmodell heute safe ist. Aber es liegt an mir, dafür zu sorgen, dass ich morgen immer noch ein Geschäftsmodell habe, das zukunftsfähig ist.
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