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Über gute Kommunikation, kleine Unterschiede, politische Narrative und gewissenhafte Trump-Anhänger:innen

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Deutschland braucht eine Vision, sagt Sachar im New Work Chat-Podcast. (Bild: New Work Chat)

Diese Woche dreht sich hier alles um den Tag der Deutschen Einheit. Wir von hypr wünschen Euch einen schönen Feiertag. Bei all den dunklen Wolken, die über Deutschland und der Welt hängen, lasst uns nicht vergessen, dass der heutige Tag tatsächlich ein solcher ist, den wir feiern sollten. 

Am heutigen Donnerstag werde ich im Zug sitzen und durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen fahren. Niemand wird mich nach meinem Pass fragen, ich werde an keinem Grenzübergang kontrolliert werden. Warum auch? Na ja, so selbstverständlich ist das eben nicht. Ich erinnere mich, wie ich als Kind über Stunden an solchen deutsch-deutschen Grenzen verbracht habe. 

Wir sollten das Privileg eines freien Deutschlands nicht negieren.

Menschen haben für unsere Einheit, für das Deutschland, in dem wir heute gut und gerne leben, nicht nur gekämpft, sondern zum Teil auch ihr Leben geopfert. Wir sollten bei all den Hürden, die vor uns liegen, nicht das Privileg eines freien Deutschlands negieren.

Deutschland braucht eine Vision, eine positive Idee von der Zukunft. Was ich damit meine, durfte ich in der neuesten Episode vom „New Work Chat”-Podcast erzählen. Wenn Du heute (oder morgen) ein wenig Zeit hast, kannst Du sie Dir hier anhören.

Sachar liebt Deutschland – trotz allem.

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„Frei, vereint und unvollkommen“ beschreibt laut Staatsminister Carsten Schneider den Stand der deutschen Einheit. (Bild: Screenshot, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland)

Im Bericht des Ostbeauftragten der Bundesregierung „Zum Stand der deutschen Einheit“ findet sich auch ein Report zur Frage „In welcher Gesellschaft wollen wir leben?“. Die Antwort stimmt zuversichtlich: Mehr als 90 Prozent der repräsentativen Stichprobe will in einer Gesellschaft leben, in der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern selbstverständlich ist und die allen gleiche Chancen bietet, etwas aus ihrem Leben zu machen. Ost-West-Unterschiede gibt es noch immer. In diesen zentralen Fragen sind wir uns aber einig. Dass das nicht selbstverständlich ist, sehen wir in anderen Ecken dieser Welt.

Tim ist „Nach-Wende-Generation“-Wessi und deswegen für alle guten Berichte und Erläuterungen zu Teilungsthematiken dankbar.

Lacked.

Wir sehen in der aktuellen Wahlumfrage zur Bundestagswahl blau auf weiß, dass die derzeitigen politischen Narrative nicht funktionieren. (Bild: Insa Meinungstrend)

Am Tag der deutschen Einheit schaue ich besorgt auf unsere Demokratie. Ein Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahlen, ein Blick auf das Verhalten der AfD im Thüringer Landtag und man bekommt den Eindruck: Die einzigen, die eine Strategie haben, sind die Populisten. Wir sehen an den blauen Balken, dass es nicht gelingt, die AfD durch eine harte Migrationspolitik- und -rhetorik zu schwächen. Das Gegenteil passiert. Es ist wirklich an der Zeit, die politischen Narrative neu zu schreiben. Und darauf zu blicken, was uns eint und nicht darauf, was uns spaltet.

Verena hofft auf ein Growth Mindset der demokratischen Parteien.

Learned. 💡

„Ich bin gut, Du bist böse“ ist keine gute Voraussetzung für Einheit. (Bild: Mohamed_hassan, pixabay)

Woran denkst du beim Wort Einheit? Aktuell (und selbst heute) womöglich nicht an die Gegenwart, in der oft von Spaltung die Rede ist. In dem Kontext hat mich eine Studie überrascht, die einfach gesprochen besagt: Treue Trump-Anhänger:innen sind im Schnitt signifikant gewissenhafter – eine Eigenschaft, die mit Selbstdisziplin korreliert. Das könnte erklären, so die Autor:innen, warum sie ihm so loyal folgen, unabhängig von Ideologie oder Erfolg. Was ich daraus mitnehme: Wenn wir mehr auf die Motive der Menschen schauen als auf ihr Wahlverhalten, vielleicht gelingt es uns dann, die Spaltung zu überwinden – und wieder mehr Einheit in die Gegenwart zu holen?

Mark gibt den Gedanken nicht auf, dass wir Menschen uns viel ähnlicher sind als wir glauben.

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