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Über Vertrauen, frischen Buchhunger, Insektenhotels und warum Social Media nicht mehr zu retten ist.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.
Beim Scrollen durch Instagram-Stories fällt mir immer wieder etwas auf: Ich vertraue den Menschen mehr, die groß und deutlich „Werbung“ schreiben, wenn sie ein Produkt empfehlen, als denen, die den Hinweis klein und unscheinbar verstecken.
Warum? Weil es transparent ist. Transparenz schafft die Grundlage für Vertrauen. Aber sie allein reicht nicht. Wenn jemand heute klar und offen kommuniziert, morgen aber das Gegenteil macht, wirkt das nicht mehr glaubwürdig. Vertrauen braucht mehr als Momente der Offenheit. Es braucht Konsistenz.
Dieses Prinzip begegnet uns überall. Ärzt:innen, die von einer Behandlung abraten, obwohl sie daran verdienen würden. Politiker:innen, die eine unpopuläre Entscheidung vertreten, weil sie überzeugt sind, dass sie richtig ist. Führungskräfte, die eine klare Linie halten, auch wenn es kurzfristig bequemer wäre, sich treiben zu lassen.
Vertrauen braucht mehr als Momente der Offenheit. Es braucht Konsistenz.
Vertrauen wächst dort, wo Menschen nicht den schnellen Vorteil suchen, sondern konsistent im Sinne anderer handeln.
Alle reden derzeit über Authentizität. Sei echt, sei spontan, zeig dich ungefiltert. Aber ich halte das für einen Trugschluss. Authentizität kann heute so und morgen anders aussehen. Authentizität ist situativ. Konsistenz dagegen bedeutet Haltung. Sie macht Kommunikation verlässlich und damit vertrauenswürdig.
Denn am Ende entsteht Vertrauen nicht dadurch, dass man jede Gefühlsregung sofort teilt, sondern dadurch, dass Menschen wissen, woran sie bei uns sind. Konsistenz schafft Verlässlichkeit.
Verlässlichkeit baut Vertrauen. Und Vertrauen? Ist die Grundlage jeder Reputation.
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Sommerpause = Zeit zum Nachhören!
Unser Lifeline-Podcast macht gerade eine kleine Auszeit und genau das ist die perfekte Gelegenheit, um noch einmal in die Gespräche einzutauchen, sich inspirieren zu lassen und die Sommerpause mit neuen Impulsen zu füllen.
Wir wünschen viel Freude beim Hören.
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Gegen die „Lesekrise” – Dänemark möchte zum Lesen anregen und plant, die Mehrwertsteuer auf Bücher abzuschaffen. Eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung: Sie soll Lesekompetenz fördern, Literatur für junge Menschen bezahlbar machen und könnte den stationären Buchhandel gegenüber den digitalen Riesen stärken. Zwar zeigte ein ähnlicher Schritt in Schweden 2001 wenig Wirkung – doch heute trifft er auf neues Momentum: BookTok, wachsende Lese-Communities, frischer Buchhunger. Eine politische Entscheidung für Bildung, Teilhabe und das Innehalten.
Lacked. ➖
„Save the Bees“ – für mich hieß das lange: mehr Honigbienenstöcke, mehr Insektenhotels. Nur: Honigbienen sind gar nicht bedroht, sie konkurrieren sogar mit den eigentlich gemeinten Wildbienen um Nahrung und Lebensraum. Und die brauchen unseren Schutz viel dringender. Dazu kommt: Viele Insektenhotels aus dem Baumarkt sind zwar gut gemeint, aber ökologisch wertlos – oft zu klein, falsch befüllt oder gar so gebaut, dass sich Parasiten ungestört vermehren können. Das Bittere daran: Menschen, die etwas Gutes tun wollen, werden so ausgebremst. Und am Ende verliert die Artenvielfalt genau dadurch noch mehr.
Learned. 💡
Seit Jahren hoffen wir, Social Media durch bessere Algorithmen retten zu können. Doch eine aktuelle Studie zeigt: Das stimmt so nicht. Selbst in den simpelsten Netzwerken, ganz ohne algorithmische Verstärkung, entstehen Filterblasen, Echokammern und Empörungsschleifen. Allein das Zusammenspiel von Posten, Reposten und Folgen reicht, damit extreme Inhalte dominieren und Aufmerksamkeit ungleich verteilt wird. Selbst beliebte Interventionen wie chronologische Feeds oder das Ausblenden von Likes lindern nur manches, verschlechtern anderes. Das Problem liegt tiefer: in der Struktur sozialer Netzwerke selbst.
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