Liked. Lacked. Learned.

Über Manterrupting, Marken, Yesflix und Swagger

👋 Herzlich Willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Das vielleicht bekannteste Beispiel für Maninterrupting: Taylor Swift wurde einst auf der Bühne von Kanye West das Mikro aus der Hand gerissen. (Bild: Raph_PH)

Mansplaining – diesen Begriff haben sicher die meisten gehört. Er beschreibt den Umstand, wenn Männer Frauen die Welt zu erklären versuchen. Unabhängig von der Tatsache, wer von den Beteiligten mehr Ahnung von der jeweiligen Materie hat. 

Das Wort Manterrupting kannte ich persönlich noch nicht. Es beschreibt die Tendenz, dass Männer in Unterhaltungen Frauen häufiger unterbrechen als Frauen Männer und auch Männer Männer. 

Seit einigen Jahren schon wird dazu geforscht und auch nicht-wissenschaftlich publiziert. Mich hat der Begriff massiv verunsichert: Wo stehe ich bei diesem Sachverhalt? Bin ich ein klassischer Mann?

Kannst du mich mal bitte ausreden lassen?

Ich erinnere mich an eine Diskussion vor einigen Monaten (in einer größeren Runde), als meine Kollegin Pia zu mir meinte: Kannst Du mich mal bitte ausreden lassen?

Ich kann mir vorstellen, dass es ihr nicht leicht gefallen sein muss, ihrem Unmut Luft zu verschaffen, und dass sie sehr genervt sein muss. Seitdem achte ich umso mehr darauf, ob ich Menschen aussprechen lasse.

Als ich vergangene Woche von dem Begriff las, bat ich umgehend meine Kolleg:innen: Sensibilisiert mich bitte dafür, wenn ich unter Manterrupting leide. Das ist wohl zum Glück nicht der Fall. 

Gleichwohl bin ich überzeugt davon, dass wir – Frauen wie Männer – gemeinsam dafür sorgen können, Manterrupting ebenso wie Mansplaining aus unserem Leben zu vertreiben: Indem wir so mutig sind wie Pia und die Dinge ansprechen, wenn sie uns stören. Und indem wir Männer unser Kommunikationsverhalten häufiger hinterfragen. Niemand ist frei von Fehlern, und heute ist ein guter Tag, um etwas zu lernen und zu verbessern.

Liked. 🫶 

Hat einen Hype um ihre Person ausgelöst: Caitlin Clark (Bild: Melinda Farrel/Flickr)

Der derzeit populärste Basketballstar der USA? Eine 22-jährige Studentin aus Iowa. Caitlin Clark pulverisiert gerade Punkterekorde in der obersten College-Liga (auch die der Männer) und sorgt für Millionenquoten im Fernsehen. Berühmt ist sie aber nicht allein wegen ihrer spektakulären Spielweise, sondern genauso wegen ihres selbstbewussten Auftretens und ihrer authentischen Kommunikation – wegen ihres „Swaggers“, wie es im Englischen so schön heißt. Der immer empfehlenswerte „The Daily“-Podcast erfasst das Phänomen Caitlin Clark in dieser Episode sehr gut.

Simon wünscht sich mehr weibliche Role Models – vor allem in der (Digital)Wirtschaft.

Lacked.  

Eine Wahl zu haben ist immer gut. Gerade bei der heutigen Produktvielfalt. (Bild: cottonbro studio, Pexels)

„Ach, dafür gibt es einen Markt?“ Diese Frage stelle ich mir bei so manchem Tchibo-Produkt. Vielleicht bin ich auch nur schlicht nicht die Zielgruppe für Bananenschneider oder Butterstempel. Das gilt ebenso für „Yesflix“, den neuen Streamingdienst der katholischen Kirche – einem Angebot, bei dem mir nicht bewusst war, dass es fehlt. Doch wie sagte einst Ex-RTL-Chef Helmut Thoma so schön: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ Und anscheinend auch nicht allen Fischen.

Alex findet es schön, wenn das Meer voller unterschiedlicher Fische ist.

Learned. 💡

Wie fühlt sich eine Marke an? (Bild: marchbranding.com)

Eine Frage, die sich jedes neue Unternehmen (und solche, die sich neu erfinden wollen) stellen sollte: Fühle ich mich als Marke an wie Dove, Disney, The North Face oder doch eher wie IKEA? In den 1940er Jahren entwickelte der Psychologe Carl Jung eine Reihe von allgemeinen Persönlichkeits-Archetypen; davon wurden später die 12 abgebildeten Marken-Archetypen abgeleitet. Es gibt einige smarte Modelle, um herauszufinden, wie man sich als Marke eigentlich anfühlen will, wie man klingt und kommuniziert: FCB Grid, The 5 Dimensions of Brand Personality, The 4 Dimensions of Tone of Voice.

Pia befasst sich viel und gerne mit dem Thema Branding.

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