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Über Wow-Momente, KI-Liebe, Wahlhelfer:innen und Social-Media-„Wahlhilfe“.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Aus dem zarten Pflänzchen Hoffnung muss schnell ein starker Strauch entstehen. (Bild: Valentin Salja)
Friedrich Merz wird also Bundeskanzler. Wohl in einer Koalition mit der SPD. Es hätte schlimmer kommen können. Wenn aber die AfD 20+ Prozent holt und Ostdeutschland dominiert, kann man als Bürger nicht wirklich erleichtert sein.
Trotzdem: Ich bin überzeugt davon, dass ein positiver Trend entstehen kann, wenn sich
a) eine neue Bundesregierung schnell formiert,
b) diese schnell aktiv wird und eine positive Idee von der Zukunft präsentiert und
c) diese neue Bundesregierung nicht nur für ihre Klientel arbeitet, sondern auch mit denen in den Dialog tritt, die sie nicht gewählt haben. Dialog, um diese Menschen initial zu verstehen, nicht um sie zu überzeugen.
Zeit zum „Warmlaufen“ gibt es nicht. Es braucht „Wow-Momente“.
Jedes Mal, wenn wir mit hypr für neue Auftraggebende tätig werden, sind auch wir gefordert, Vertrauen aufzubauen: In zahlreichen Gesprächen mit potenziellen Partner:innen – so nennen wir bei hypr unsere „Kund:innen“ – höre ich immer wieder, wie frustriert und enttäuscht sie durch vergangene Zusammenarbeiten mit Agenturen sind. Und trotzdem probieren sie es nochmal, weil sie meinen, darauf angewiesen zu sein.
Unsere Chance, sie davon zu überzeugen, dass es gutgehen kann, sehe ich vor allem in den ersten Wochen einer Zusammenarbeit: Wir müssen liefern. Normalerweise werden nämlich die ersten Wochen zum „Warmlaufen“ genutzt; wir hingegen präsentieren erste Ergebnisse (mit denen unsere Auftraggebenden so nicht rechnen). Diese „Wow-Momente“ geben uns und unserer Zusammenarbeit einen guten Vibe und Rückenwind.
Eben diesen wünsche ich auch einer sich zu konstituierenden neuen Bundesregierung. Wir alle werden ihn brauchen.
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Gibt es echte Liebe zu KI? Wir kratzen hier erst an der Oberfläche eines neuen Phänomens. (Bild: Helen Orr für New York Times)
Der New York Times-Podcast The Daily ist grundsätzlich eine Empfehlung. In einer aktuellen Episode geht es um den wachsenden Trend, Künstliche Intelligenz nicht nur für Mails, Hausaufgaben oder Brainstorming zu nutzen – sondern für Beziehungen. Immer mehr Menschen flirten mit Chatbots, manche gehen sogar intime Liebesbeziehungen mit ihnen ein. The Daily erzählt die Geschichte einer verheirateten 28-Jährigen, die sich emotional an ihren KI-Boyfriend „Leo“ bindet. Wie viel Nähe zur KI ist gut – und wo überschreiten wir eine Grenze? Ein Thema, das längst Realität ist und uns noch lange begleiten wird.
Lacked. ➖

Ohne Wahlhelfer:innen brauchen wir uns gar nicht erst in die Wahlkabine stellen. (Bild: Pixabay, Yamu_Jay; mit KI erstellt)
Rund 675.000 Wahlhelfer:innen waren am vergangenen Sonntag in ganz Deutschland aktiv. Von morgens bis abends haben sie dafür gesorgt, dass unsere demokratischen Wahlen geordnet und rechtsgemäß vonstatten gehen konnten. Dieser Einsatz kann zweifelsohne nicht genug Anerkennung bekommen – und er bekommt es auch längst nicht. Städte und Gemeinden veröffentlichen kurze Dankestexte auf Homepages, die große, überregionale Anerkennung bleibt allerdings auch Tage nach der Wahl aus. Ein kleiner Anfang an dieser Stelle, vielleicht sind ja auch unter den Lesenden ehrenamtliche Helfer:innen: Herzlichen Dank!

Tim will ein breiteres Bewusstsein dafür schaffen, dass es ohne Wahlhelfer:innen keine demokratischen Wahlen gibt.
Learned. 💡

Wahlkampf auf TikTok. (Bild: Screenshots TikTok @zeit, @bln.urban_nightly und @siegfriedandjoy)
Ich dachte lange, dass Social Media Wahlen demokratischer macht: direkter Zugang zu Politiker:innen, niedrigschwellige Infos, mehr politische Beteiligung. Und ja – Plattformen wie TikTok und Instagram bieten all das. Aber die Bundestagswahl 2025 hat mir auch gezeigt: Social Media macht Wahlen nicht nur greifbarer, sondern auch undurchsichtiger.
Während einige Inhalte echte politische Bildung fördern, verbreiten sich Desinformation, Deep Fakes und manipulierte Narrative oft schneller als Fakten. Wer sich auf Social Media informiert oder auch nur treiben lässt, entscheidet am Ende nicht mehr nur bewusst nach eigenen Positionen, sondern auch unbewusst nach dem, was der Algorithmus als relevant einstuft. Die Frage ist nicht mehr, ob Social Media den Wahlkampf verändert, sondern: wie sehr wir überhaupt noch selbst entscheiden – und was wir glauben.
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