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Liked. Lacked. Learned.
Über echte Aufmerksamkeit, KI ohne Wunder, Meetings mit Müdigkeit und Arbeit trotz Krankheit.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Wir brauchen mehr echte Inhalte und weniger laute Signale, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. (Foto: Brad)
Immer häufiger frage ich mich, ob wir eigentlich noch wissen, was wir meinen, wenn wir von Aufmerksamkeit sprechen. Also nicht im Sinne von: Wie viele Views hat der LinkedIn-Post bekommen, sondern wirklich im Sinne von: Was bleibt eigentlich übrig? Was bleibt hängen?
Aufmerksamkeit ist längst keine knappe Ressource mehr (sofern sie es jemals war), sondern eine überhitzte Währung. Gefühlt sind wir alle permanent sichtbar. Und trotzdem werden viele nicht wahrgenommen. Oder zumindest nicht so, dass daraus irgendetwas Wichtiges wie Vertrauen entstehen kann.
Nur weil jemand oder etwas gesehen wird, ist es noch nicht angekommen. Nur weil jemand sendet, heißt das nicht, dass die Botschaft auch empfangen wird. Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum mir die Wendung „Aufmerksamkeit erzeugen“ oft zu kurz greift. Es geht doch nicht nur darum, dass jemand einfach nur kurz innehält – sondern darum, ob man sich wirklich intensiv mit den Gedanken beschäftigt.
Aufmerksamkeit ist längst keine knappe Ressource mehr (sofern sie es jemals war), sondern eine überhitzte Währung
Im Commha Klar-Podcast, in dem ich neulich zu Gast war, (ja, Eigenwerbung, I know) habe ich gesagt: Aufmerksamkeit funktioniert oft am besten über das Unerwartete, z. B. über eine Sprechpause. Oder einen Bruch im Ton. Das glaube ich immer noch. Aber ich glaube auch: Wer nur Aufmerksamkeit will, wird am Ende austauschbar. Es braucht nicht einfach nur Signale, sondern auch für die Menschen wirklich relevante Inhalte. Nicht einfach nur einen Like.
Und wenn ich mir anschaue, mit welchen Persönlichkeiten wir arbeiten, dann geht es nie nur darum, sich in die Sichtbarkeit zu bringen (das ist kein Kunststück), sondern vor allem darum, ihre Gedanken so klar zu formulieren, dass sie verstanden werden können, um anschlussfähig zu sein. Unser Job ist es nicht, ein Publikum zu unterhalten, sondern die Bedürfnisse von Menschen ernst zu nehmen.
Dann haben wir eine Chance auf eine wirklich wertvolle Aufmerksamkeit: Die, die beschäftigt – und nicht einfach verpufft. Was ich damit ausdrücken will: In einer virtuellen Kultur ist der erste Satz so etwas wie das neue Türaufhalten.
Podcast-Folge #8, Staffel 2 mit Florian Fehr 🎧️
„Das Problem war, dass wir die Organisation überfordert haben."
Das sagt Florian Fehr, Geschäftsführer von Neew Ventures, in der aktuellen Folge von Lifeline. Er spricht über seine Freude am Tennis, seine prägende Zeit als Internatsschüler in Irland und das Gefühl von Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.
Florian gibt Einblicke in seinen Weg vom Startup zum Mittelständler – und zurück. Von Dublin über Texas und Kopenhagen bis nach Berlin. Jede Station auf Florians Weg hat Spuren hinterlassen, die heute in seinem Denken und Handeln als Unternehmer spürbar sind. Ein Gespräch über Erfahrungen, Richtungswechsel und die Suche nach einem Weg, der wirklich zu einem passt.
Liked. 🫶

„Das Bild visualisiert die Balance zwischen KI-Hype (Rakete) und gesunder Skepsis (Lupe) – genau das Spannungsfeld, das dein Text beschreibt“, sagt ChatGPT. (Bild: ChatGPT)
Kein Hype ohne gesunde Skepsis. Das ist mein Motto. Deswegen habe ich den Handelsblatt-Longread „Warum KI oft dumm wirkt – und das vorerst nicht besser wird“ (€) auch gern gelesen. Statt sich in Euphorie zu verlieren oder den KI-Hype reflexhaft niederzuschreiben, zeigt der Text die Spannweite: gewaltige Milliardeninvestitionen der Tech-Giganten treffen auf KI-Modelle, die „an ihre Grenzen kommen“, sobald Aufgaben komplex werden. Hype lockt Kapital und sorgt für Tempo; inwiefern Neues aber wirklich Bahnen bricht, zeigt der Realitätscheck. Da klafft nun in Sachen KI eine teils gewaltige Lücke zwischen Heilsversprechen und Hier-und-jetzt-Fakten. Gesunde Skepsis macht, dass die Substanz dazwischen entdeckt wird. In diesem Sinne: Genau hinschauen, gerne hinterfragen!
Lacked. ➖

Wäre die Kamera aus gewesen, wäre das vielleicht nicht passiert. (Bild: Mykyta Kravčenko)
Eine Studie zur sogenannten „Zoom-Fatigue“ zeigt: Besonders das An- und Ausschalten der Kamera beeinflusst unser Energielevel, wobei vor allem Frauen und neue Mitarbeiter:innen betroffen sind. Die Empfehlung der Forschenden: Kamera-Nutzung optional halten. Doch was, wenn virtuelle Meetings die einzige Option sind, weil Teams über Ländergrenzen hinweg arbeiten und es keine spontanen Gespräche an der Kaffeemaschine gibt? Wenn die Freude über eine positive Nachricht nicht mehr durch strahlende Gesichter, sondern stattdessen über eine schwarze Kachel mit Namen und Tröten-Emoji geteilt wird? Was folgt wirklich: Mehr Energie oder mehr Einsamkeit?
Learned. 💡

DAK Gesundheitsreport: Fast zwei Drittel der Befragten geben an, im vergangenen Jahr krank gearbeitet zu haben. (Grafik: DAK Gesundheitsreport 2025, S. 68)
Ein neuer DAK-Gesundheitsreport ist erschienen. Er gibt spannende Einblicke in die moderne Arbeitswelt. Zum Beispiel: Der Anteil der Beschäftigten, die krank arbeiten, ist seit 2015 leicht gesunken. Mit 62,5 Prozent der Befragten sind es zwar immer noch viele, die angeben, in den vergangenen zwölf Monaten krank gearbeitet zu haben, im Vergleich ist der Wert aber niedriger (2015: 67,5 Prozent). Und das, obwohl Arbeit aus dem Home-Office inzwischen viel weiter verbreitet ist. Immerhin 35 Prozent nennen als Grund für ihren „Präsentismus”, dass sie dank Home-Office ihre Arbeit auch krank erledigen konnten – und trotzdem ist der Trend insgesamt fallend.
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