Liked. Lacked. Learned.

Über richtungsweisende Worte, gekonntes Bookfluencing, AI-Companions und Ableismus

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Adam Grant (Foto: Adam Grant).

Ich bin überzeugt davon, dass die Welt, in der wir leben, Anforderungen an uns stellt, die ein permanentes Lernen und Wachstum von uns erfordern. Daher sind Begrifflichkeiten in der Schule, in der Ausbildung oder im Studium wie Abschluss massiv irreführend. Es gibt kein Ende beim Lernen, und wir sollten endlich andere Wörter finden, um unseren Kindern nicht das Gefühl zu vermitteln, dass sie die Ziellinie überquert haben.

Ein zentraler Aspekt, wie wir bei hypr lernen, ist, dass wir – alle Mitarbeitenden und somit auch ich – in einem konsequenten Austausch mit unseren Kolleg:innen sind, um zu verstehen, wie wir unser Verhalten und bestimmte Handlungen verbessern können. Ich könnte jetzt sagen, wir haben umfangreiche Feedbackprozesse, aber ich drücke mich vor dem Wort „Feedback”.

Statt Feedback zur Vergangenheit einzufordern, sollten wir eher nach einem Rat für die Zukunft fragen.

Das hängt mit Adam Grant zusammen, der just dem SZ Magazin ein sehr lesenswertes Interview (€) gegeben hat, in dem er davon spricht, dass Feedback immer auf die Vergangenheit bezogen ist. Viel sinnvoller wäre es aber, um einen Rat zu bitten, weil sich diese Aussage auf die Zukunft bezieht.

Und er gibt auch gleich einen Tipp, wie wir die Reaktion „Ne, war alles super” vermeiden können: Man soll selbst anfangen. „Ich glaube, meine Eingangsstory war etwas zu langatmig und ich habe zu viel über die USA gesprochen anstatt über den Kulturraum des Publikums.”

Wenn wir es also ernst meinen und von unseren Kolleg:innen wertvolle Impulse und nicht nur Selbstbestätigung erhalten wollen, ist das ein Weg, der sehr probat erscheint.

Sachar ist ein sehr großer Adam Grant-Fan.

Liked. 🫶

Mut zur Meinung plus nachgewiesene Expertise: Klaus Willbrand beweist, wie guter Content funktioniert (Screenshot: Instagram / @buchantiquariat_willbrand).

Welche Bücher muss man gelesen haben? Welche:r Schriftsteller:in schreibt am elegantesten? Und welche Klassiker kann man getrost ignorieren? Solche Fragen beantwortet Klaus Willbrand in kurzen Videos – mit der Autorität von 82 Lebensjahren und 25.000 Büchern im Regal. Eigentlich wollte der Kölner sein Antiquariat längst schließen – doch eine Bekannte überzeugte ihn, es als „Bookfluencer“ zu probieren. Mit Erfolg: Auf Instagram folgen ihm 100.000 Menschen, auf TikTok erreichen einzelne seiner Videos Millionen Views. Und sein Antiquariat bleibt vorerst geöffnet.

Simon nimmt sich regelmäßig vergeblich vor, sich mehr Zeit zum Lesen zu nehmen.

Lacked.

Faszination KI – aber die Technologie birgt auch Gefahren (Foto: Julien Tromeur / Unsplash).

Die Vorstellung einer rund um die Uhr verfügbaren Bezugsperson klingt nicht nur verlockend, sie ist auch schon Realität – dank sogenannter AI-Companions. Doch das wird zum Problem. MIT-Forschende warnen: Menschen, die AI-Companions nutzen, verbringen im Schnitt zwei Stunden täglich (!) mit ihnen. Diese 24-Stunden-verfügbaren, niemals Nein-sagenden AI-Companions haben ein hohes Suchtpotential. Besonders einsame Menschen widerstehen dem Reiz einer virtuellen Partnerin oder eines virtuellen Partners nur schwer. Was wir daher dringend brauchen und aktuell fehlt: Regulierung. Doch die Gesetzgebung scheint sich dafür nicht zu interessieren. Dabei wäre das fatal. Warum und wie Regulierung aussehen könnte, erklären die Forschenden im Gastbeitrag für t3n.

Max freut sich, dass sich auch unser Partner HateAid für das wichtige Thema Plattformregulierung einsetzt.

Learned. 💡

Schon bei der Sprache fängt Inklusion an (Foto: Katie Rainbow / pexels).

Ich habe letzte Woche den Begriff „Blind Spot“ verwendet und ein Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass es sich dabei um Ableismus handelt. Damit gemeint ist, dass wir sprachliche Bilder verwenden, die Menschen verletzen (können). „Blind Spot“ ist genau so ein Bild, weil sich Menschen mit einer Sehbehinderung dadurch diskreditiert fühlen (können). Mir fehlte bislang das Bewusstsein, dass ich mit solchen Formulierungen Menschen mit Behinderungen sprachlich abwerte. In der Kolumne über Ableismus im Magazin Neue Narrative habe ich gelernt, wie ich ableistische Sprache verlernen kann.

Lisa wird ihre eigene Sprache hinterfragen und verändern, um ableistische Formulierungen zu verlernen.

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