Liked. Lacked. Learned.

Über die OMR 2024 – und über Pressefreiheit

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

OMR 2024 – It was a blast. (Bild: SK)

Haters gonna hate. Kayeef nutzte diesen Ausspruch in einem Song ebenso wie Taylor Swift. Beide haben recht: Man kann es nicht allen recht machen. Oder auch: Wer allen gefallen will, wird es am Ende niemandem recht machen.

„Die OMR ist zu groß, zu bunt, man kann auf der OMR nicht mehr wirklich was lernen. Sie ist zu laut. Und nicht laut genug.” So in etwa klang ein Teil der Kritik der vergangenen Jahre. 

Ich schreibe diese Zeilen, während ich im Zug nach Hause sitze. Die letzten zwei Tage habe ich auf der OMR verbracht und kann – natürlich rein subjektiv – sagen: It was a blast.

Es ist gut, dass sich Menschen an der OMR reiben.

Die Logistik war, anders als in den letzten Jahren, super: Man kam schnell rein, die kontaktlose Bezahlung der Getränke und Speisen funktionierte ausnahmslos, die Schlangen an den Ständen waren überschaubar. 

Endlich wurde nicht nur über Vielfalt gesprochen, sie fand auch statt. Personell. Und vor allem inhaltlich. Und selbst Philipp Westermeyer, dem man immer mal wieder nachgesagt hat, zu glatt zu sein, äußerte sich auf der großen Bühne politisch.

Als Kommunikationsberatung sagen wir immer wieder: Wenn deine Themen und deine Haltung keine Reibung auslösen, sind sie vielleicht nicht relevant genug. Reibung muss man aushalten können. Reibung kann viel Produktives schaffen. Reibung kann richtig gut sein. Und deswegen ist es auch gut, dass sich Menschen an der OMR reiben. 

Die OMR selbst macht das Einzige richtige: Sie filtert die konstruktive Kritik und schafft – jedes Jahr – ein immer besseres Erlebnis. Dafür: Hut ab!

Sachar freut sich schon jetzt auf die OMR 2025.

Liked. 🫶 

In 36 Ländern ist praktisch kein unabhängiger Journalismus mehr möglich (Grafik: reporter-ohne-grenzen.de/RSF)

Deutschland steigt in der Rangliste zur Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 10 auf (Vorjahr: Platz 21) – im ersten Moment erfreulich, im zweiten nicht mehr so sehr. Es ist nämlich vor allem auf eine schlechtere Situation in anderen Ländern zurückzuführen (Factsheet zur Lage in Deutschland). On a positive note: Am 7. Mai wurde das Europäische Medienfreiheitsgesetz eingeführt, das EU-Länder verpflichtet, die Unabhängigkeit der Medien zu schützen und jegliche Form der Einmischung in redaktionelle Entscheidungen verbietet.

Pia lebt in Schweden (Platz 3) – übrigens das erste Land weltweit, das bereits 1766 Pressefreiheit garantierte.

Lacked.  

Erhellender Austausch: Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Josephine Ballon sprachen bei der OMR über Strategien gegen kommunikative Verrohung. (Bild: TH)

Friede, Freiheit und Demokratie werden zunehmend auch im Internet bedroht. Glücklicherweise gibt es Menschen und Organisationen, die sich damit nicht abfinden wollen. Bei der OMR haben FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Josephine Ballon von HateAid über die kommunikative Verrohung und Strategien dagegen gesprochen. Die Menschenrechtsorganisation HateAid, die wir bei hypr pro-bono in der Kommunikation unterstützen, bietet auch online Tipps für Betroffene von digitaler Gewalt. Was es darüber hinaus braucht: Haltung. Auch bei den Fragen, welche Plattformen wir als Konsument:innen nutzen und welche Unternehmen dort ihre Werbegelder ausgeben.

Alexander verzichtet auf TikTok. Und das aus mehr Gründen, als er hier Zeichen hat.

Learned 💡 

Sehenswert: Complori auf der 50/50-Stage. (Bild: TH)

Die OMR hat es verdeutlicht: Bei großen Events darf man nie vorschnell die kleinen Bühnen als nebensächlich abtun. Im Zweifel spielen sich hier die Inhalte ab, die man so seltener gesehen oder gehört hat. Beim Gründer:innen-Pitch auf der 50/50-Bühne durften sich zum Beispiel die fünf Start-Ups SUMM AI, Living Brain, TOERN, CARÁ und unser hypr-Partner Complori vorstellen und ich konnte einmal mehr sehen: Es sind die einfachen Ideen, die Erfolg versprechen. Gleichzeitig gibt es noch viele Nischen, die diese einfachen Ideen dringend brauchen

Tim liest spätestens jetzt immer auch die letzte Zeile eines Veranstaltungsprogramms.

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