- Liked. Lacked. Learned.
- Posts
- Liked. Lacked. Learned.
Liked. Lacked. Learned.
Über echtes Zuhören, lauten Protest, leise Prinzipien und die Frage, was heute noch echt ist.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Einfach mal zuhören (Bild: Job Tyson)
Ich lese gerade ein Buch, das mich ziemlich beschäftigt: „Validation“ von Caroline Fleck. Es geht darin im Kern um etwas, das eigentlich ganz einfach klingt – und doch alles andere als einfach ist: zuzuhören, ohne sofort eine Lösung anbieten zu wollen. Einfach da zu sein. Und anzuerkennen, dass etwas nicht gut ist. Oder unfair. Oder gemein.
Das klingt so banal. Und gleichzeitig merke ich, wie oft ich selbst in diesen Lösungsmodus falle. Jemand erzählt mir von einer negativen Erfahrung – und in mir rattert sofort: „Wie kann ich helfen? Was kann man ändern? Wo liegt das Problem – und wie kriegen wir es weg?“ Dabei wäre manchmal das Richtige einfach zu sagen: „Das tut mir leid.“ Oder: „Das klingt wirklich beschissen.“
Feedback ist ein heikler Balanceakt. Es ist selten nur sachlich. Es ist Beziehung.
In den letzten Wochen haben wir intern viel über Feedback gesprochen. Und was es auslöst – auf beiden Seiten. Da war eine Kununu-Bewertung, die uns alle beschäftigt hat. Ein Satz in einem Offsite, der hängen blieb. Und eine Unsicherheit, ob man Kritik äußern darf, ohne gleich etwas kaputtzumachen. In all diesen Momenten wurde mir klar: Feedback ist ein heikler Balanceakt. Es ist selten nur sachlich. Es ist Beziehung.
Ich glaube dennoch: Feedback ist richtig – und wichtig. Es gehört zu jeder ernst gemeinten Zusammenarbeit dazu. Aber es kommt auf die Art und Weise an. Feedback ist kein Frontalangriff, sondern eine Einladung. Es sollte Verhalten beschreiben, keine Menschen bewerten. Und es sollte mit Respekt und Augenhöhe erfolgen, nicht mit Überlegenheit oder Spott.
Natürlich ist es schwer, Verhalten von Person zu trennen. Es gibt keine Formel, die das immer perfekt macht. Aber wir können uns zumindest Mühe geben. Indem wir klar sagen, was uns stört – und gleichzeitig den Menschen sehen, der uns gegenüber sitzt. Indem wir uns gegenseitig helfen, besser zu werden – ohne dabei besserwisserisch zu sein.
Und manchmal beginnt das beste Feedback mit einem einfachen Satz: „Ich verstehe dich.“
Liked. 🫶

Die Massenproteste in den USA sorgen für Aufmerksamkeit. (Bild: eigene Erstellung)
Es ist soweit: Trumps Politik hat – endlich – zu Massenprotesten in den USA geführt. Trump selbst und seine fanatischsten Anhänger dürften sie kaum beeindrucken. Und doch sind sie unheimlich wichtig. Sie zeigen allen auf der Welt, dass Trumps undemokratisches Handeln nicht ohne Widerstand ertragen oder gar mitgetragen wird. Das hilft, den Glauben in die USA nicht pauschal zu verlieren. Die Proteste belegen, was Gabor Steingart in seinem Podcast am Montag treffend formuliert hat: „Es gibt gute Gründe, gegen Trump zu sein, aber es gibt keine Gründe, gegen Amerika zu sein.“
Lacked. ➖

Europas Werte als Exportschlager: Wenn nicht jetzt, wann dann? (Bild: pexels.com/Marco)
Wie das Prinzip von „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ im 21. Jahrhundert funktioniert, lässt sich gerade eindrucksvoll in der US-Wirtschaft beobachten: Um auf Trumps Kurs einzuschwenken, soll sich T-Mobile von Diversity- und Inklusionsinitiativen verabschiedet haben. Prompt folgte die Genehmigung einer ausstehenden Unternehmensübernahme.
Was tun, statt dem wertlosen Gebaren wortlos zuzuschauen? Jürgen Schöntaufs Impuls imponiert mir: Europa könnte den Spieß umdrehen – Handel nur, wenn unsere Werte eingehalten werden. Ein wirtschaftlicher Aufstand der Anständigen. Noch fehlt er. Aber in diesen Gesang würde ich einstimmen.
Learned. 💡

Immer mehr KI-generierte Videos fluten unsere Feeds – doch können wir sie wirklich auf den ersten Blick entlarven? (Bild: eigene Montage/Canva)
Wusstest du, dass Sora – das Video-Tool von OpenAI – Videos erzeugt, die exakt fünf Sekunden lang sind? Allein diese Zahl kann ein Hinweis darauf sein, ob ein Clip KI-generiert ist. ZDF heute hat ein paar einfache, aber wichtige Tipps zusammengestellt, um Fake-Videos zu erkennen. Bewegen sich die Menschen realistisch? Gibt es einen Originalton – oder wurde Musik überlegt? Und existiert das Video aus mehreren Perspektiven?
Ein wichtiger Reminder, im schnellen Scroll-Modus öfter mal innezuhalten und die eigene Medienkompetenz zu trainieren. Denn je besser KI-Tools werden, desto schwieriger wird es, Fakes zu entlarven.
PS: Newsletter verpasst? Hier findest du alle Ausgaben.