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Über CEOs als Erzähler, Gut gegen Böse, KI-moderierte Nachrichtensendungen und 10 Minuten Nichtstun bei der Arbeit.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Gute Kommunikation: die Lösung fast aller Probleme? (Bild: Patrick Fore, Unsplash)
Vor ziemlich genau neun Jahren bin ich in die Kommunikation gerutscht. Und ich sage ganz bewusst „gerutscht“, weil es damals nicht der große Plan war, sondern eher ein glücklicher Zufall. Ich habe mich für Medien interessiert, vor allem aber für Menschen. Und irgendwann wurde daraus ein Beruf. Heute ist es viel mehr als das. Es ist meine Leidenschaft.
Was mich von Anfang an fasziniert hat, war die Frage: Warum berührt uns manche Kommunikation und andere eben nicht? Warum bleiben bestimmte Botschaften, Interviews oder Postings hängen? Und warum scheinen andere völlig zu verpuffen, obwohl sie gut gemeint, sauber formuliert und sogar aufwendig produziert sind?
Ich glaube: Es hat immer mit Menschen zu tun. Nicht mit Claims. Nicht mit Logos. Nicht mit Hochglanz, sondern eben mit echten Personen, die etwas zu sagen haben und sich trauen, es zu sagen. Wir erinnern uns an Marken wie Apple, Microsoft oder Meta. Aber was uns wirklich bleibt, sind Steve Jobs, Bill Gates und Mark Zuckerberg. Und ihre Geschichten.
Wer heute nicht kommuniziert, wird nicht nur nicht gesehen. Er wird auch nicht verstanden.
Das ist auch der Grund, warum wir bei hypr so denken, wie wir denken: personenzentriert. Wir sind überzeugt, dass Kommunikation erst dann Sinn ergibt, wenn sie Wirkung entfalten kann. Und das tut sie dann am besten, wenn sie von Menschen kommt. Von echten Persönlichkeiten mit Haltung, Erfahrung und auch Ambivalenz.
Ein aktueller Artikel von McKinsey („The CEO As Chief Storyteller“) bringt es auf den Punkt: CEOs sind nicht nur Entscheider, sie sind Erzähler. Und sie müssen nicht irgendeine Geschichte erzählen, sondern die eigene. Oder besser: Die des Unternehmens, mit der eigenen Stimme. Denn wer heute nicht kommuniziert, wird nicht nur nicht gesehen. Er wird auch nicht verstanden.
Ich bin froh, dass ich in einem Job arbeiten darf, der mir das jeden Tag aufs Neue zeigt. Und noch froher, dass ich das nicht allein tun muss, sondern gemeinsam mit tollen Kolleg:innen, die diese Haltung teilen. Und mit Persönlichkeiten, die den Mut haben, Gesicht zu zeigen.
Lifeline: Jetzt alle Folgen der 2. Staffel hören! 🎧️
Die 2. Staffel unseres Podcasts Lifeline ist beendet. Und vollgepackt mit Geschichten von spannenden CEOs.
Es geht um unerwartete Wege, das Gefühl, fremd zu sein, und darum wie man den Gründer-Spirit nutzt, um echte Wirkung zu entfalten. Dazu: ehrliche Einblicke in Haltung, Verantwortung und persönliche Wendepunkte.
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Gut gegen Böse – das ist nicht nur die Logik von Hollywood-Filmen, sondern auch ein wirksames Werkzeug für Polarisierung. In ihrer Kolumne beschreibt die Journalistin Gilda Sahebi, wie Sprache und die Einteilung in „gut“ und „böse“ gezielt genutzt werden, um Macht zu sichern – im Krieg, in autoritären Regimen, aber auch in demokratischen Gesellschaften. Polarisierung zerstört Empathie: Wer glaubt, auf der moralisch „richtigen“ Seite zu stehen, spart sein Mitgefühl oft für „die eigene Seite“ auf und verwehrt es der „anderen“. Ein wichtiger Reminder, dass die meisten Menschen auf der Seite der Menschlichkeit stehen. Und dass wir uns dadurch vielleicht näher sind, als die lautesten Stimmen in Medien und sozialen Netzwerken uns glauben machen.
Lacked. ➖

KI-Avatar statt Nachrichtenmoderator. Die Zukunft? (Screenshot: Welt.de)
Am 1. August veröffentlichte WELT die erste von einem KI-Avatar moderierte Nachrichtensendung Deutschlands. Alle redaktionellen Prozesse seien laut WELT durch KI gesteuert, aber redaktionell überwacht worden. Technologisch sicherlich beeindruckend. Dennoch blicke ich mit gemischten Gefühlen darauf: Wenn Avatare Katastrophen, Schicksale oder globale Konflikte emotionslos vortragen, verlieren wir mehr als Mimik. Wir verlieren die Resonanz zwischen Inhalt und menschlicher Reaktion. Was macht das mit unserem Vertrauen und unserer Empathie? Fühlen wir noch mit oder schalten wir innerlich ab?
Learned. 💡
„Mach doch mal Pause“, rufe ich anderen gern zu – aber mich selbst muss man oft vom Rechner wegzerren. Neurowissenschaftler Joseph Jebelli hat jetzt im SPIEGEL bestätigt, dass ich damit einen fatalen Fehler mache: „Wir sehen Erholung immer noch als Gegensatz zur Arbeit, nicht als integralen Bestandteil davon.“ Sein Rezept, um wirklich produktiv zu bleiben: Nickerchen, Zeit im Grünen und jede Stunde 10 bis 15 Minuten nichts tun. Klingt faul, ist aber offenbar schlau – schreibe ich mir hinter die Ohren.
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