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Über KI als Sündenbock, echte Innovationen, GPT-4o und starke Gewohnheiten.

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Am 9. Juni wählen wir ein neues Europa-Parlament. Geh wählen und sei kein Arschloch, was auch immer das für Dich bedeutet. (Bild: Sachar Klein)

„Sei kein Arschloch. Deine Stimme gegen Rechtsextremismus.” Mit diesem Slogan wirbt Volt um Stimmen bei der Europawahl. Meine ganz persönlichen zwei Cents: Finde ich super! Weil es meines Erachtens genau darum jetzt geht: Sich als Demokrat:in zu positionieren. Wer nach allem, was in den vergangenen Monaten passiert ist, jetzt noch die AfD wählt, ist kein:e Protestwähler:in, sondern möchte ein neues nationalistisches Deutschland und sollte dann auch dazu stehen. 

Kehren wir aber zurück zum Slogan und Plakat. In Marburg plakatieren nicht Freiwillige und die Parteien selbst, sondern Ströer. Allerdings weigerte sich Ströer, das „Arschloch“-Plakat aufzuhängen. Weil es „gegen die guten Sitten verstoßen würde”. Volt hat unter anderem auf LinkedIn protestiert und Ströer reagiert: „Eine KI unterstützt uns bei der Motivprüfung und identifiziert zum Beispiel auch Schimpfwörter wie „Arschloch“. Daraufhin wurde eines eurer Wahlplakatmotive von einem/einer Mitarbeitenden abgelehnt – alle anderen kamen zum Aushang. Wahlwerbung genießt allerdings laut Gesetz einen besonderen Schutz und trägt zur freien, politischen Meinungsbildung bei. Dies wurde bei der Prüfung leider nicht berücksichtigt. Wir entschuldigen uns für den Fehler!”

Dinge passieren, und wir tun sie hinterher als das Ergebnis von KI ab. Könnte ja wirklich eine KI gewesen sein.

Vor ein paar Monaten habe ich von dem Begriff „Liar’s Dividend” gehört. Der bedeutet: Dinge passieren, und wir tun sie hinterher als das Ergebnis von KI ab. Könnte ja wirklich eine KI gewesen sein. Bei mir bleibt ein ganz, ganz schlechtes Bauchgefühl zurück. Auch weil man sich niemals selbst entschuldigen kann, sondern immer um die Entschuldigung derjenigen bitten muss, denen man Schaden zugefügt hat. Im konkreten Fall ist das nicht nur Volt, sondern auch wir Bürger:innen, die unsere Stimme gegen Rechtsextremismus erheben müssen. Ganz gleich, ob wir dabei Volt oder eine andere demokratische (!) Partei wählen werden.

Sachar geht am 9. Juni ganz sicher wählen.

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Dr. Katrin Schuhen von Wasser 3.0 zeigt bei den German Innovation Awards, wie die Industrie verunreinigtes Wasser von Mikroplastik befreien kann. (Bild: Rat für Formgebung)

Vergangene Woche wurden beim „German Innovation Award“ zukunftsweisende Innovationen ausgezeichnet, wie unser hypr-Partner sparks. Am Event haben mir besonders die Vorträge der ehemaligen Gewinner:innen gefallen: Ich habe gelernt, dass sich Mikroplastik von Wasser trennen lässt, Handschuhe Leben retten können, man Bio-Zement mit Bakterien herstellen kann, der Versand von Paketen nachhaltiger geht – und, dass der Erfolg dieser Ideen stark von Vernetzung und Kollaboration abhängt. Genau dafür eignen sich solche Veranstaltungen. Ich würde mir aber wünschen, dass künftig mehr Frauen die Preise entgegennehmen dürfen. Es waren nur zwei Preisträgerinnen auf der Bühne – und mehr als 20 Männer.

Lisa liebt es, sich von neuen Ideen inspirieren zu lassen und spannende Menschen zu treffen.

Lacked.  

So stellt sich Dall-E Menschen vor, die sich „gelassen auf Neuerungen von KI-Modellen vorbereiten“. Prompt tauchen Blumen im Bild auf! (Bild: Tobias Körner / DALL-E)

GPT-4o, das jüngste Update (oder: Upgrade) des KI-Modells von OpenAI, soll ChatGPT noch besser machen. Und immer schneller. Das Tempo ist enorm, die Entwicklungszyklen immer kürzer – aber Ungeduldige gibt es trotzdem, wie dieser Artikel vom Handelsblatt zeigt. „Wann kommt GPT-5?!“, heißt es aus Branchenkreisen. Mir fehlt bei dem Ganzen die Gelassenheit, auch um kleine Optimierungen zu würdigen und nicht ständig auf das „next big thing“ zu lauern.

Tobias gibt KI-Unternehmen alle Zeit der Welt, um Bahnbrechendes zu entwickeln.

Learned 💡 

Wie beim Bauen mit Lego-Steinen fügt sich eine Gewohnheit nahtlos zur nächsten. (Bild: Sven Brandsma/Unsplash)

Stell dir vor, du könntest neue Gewohnheiten so leicht aufbauen wie Lego-Türme. Mit Habit-Stacking wird das möglich! Laut James Clear basiert das Prinzip auf der Idee des synaptischen Prunings: Dein Gehirn bildet ein starkes Netzwerk von Neuronen, das deine aktuellen Verhaltensweisen unterstützt. Je häufiger du etwas tust, desto stärker und effizienter wird diese Verbindung. Du kannst also deine starken Gewohnheiten, wie die Zubereitung deines morgendlichen Heißgetränks, nutzen, um neue zu entwickeln. Nutze dazu diese Formel: Nach/Vor [bestehende Gewohnheit] werde ich [neue Gewohnheit].

Lisa ist immer auf der Suche nach neuen Learning-Hacks.

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