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Über Kollektive, Veränderung, falsche Versprechen und Lederjacken.
👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.
Ich möchte heute über Fußball schreiben. Bevor du gedanklich abschaltest, weil du kein Fan bist: Bleib bei mir. Denn eigentlich geht es nicht wirklich um Fußball, sondern um Menschen. Und darum, wie wir als Menschen aufeinander wirken.
Ich habe am Dienstag Fußball im ZDF geschaut. In der Sendung zwischen den Spielen waren ehemalige Fußballer:innen als Expert:innen zu Gast – und mit Moritz Wagner ein aktiver Basketballer, der mit der Nationalmannschaft 2023 überraschend den Weltmeister-Titel holte.
Wagner besuchte die Fußball-Nationalmannschaft im Rahmen der EM, beobachtete das Training, warf ein paar Körbe mit Musiala, Sane und den anderen Spielern und hatte wohl eine gute Zeit. Auf die Frage, ob er an den EM-Titel glaubte, antwortete er sinngemäß: Absolut, denn…
Wagner sieht bei der aktuellen Zusammenstellung der Mannschaft nicht zwangsläufig die besten Individuen, sondern Menschen, die ein gutes Team ergeben. Also: Akteure, die gewisse (auch Neben-)Rollen akzeptieren, im Wissen, dass das der Mannschaft, also dem Kollektiv, am meisten hilft.
Als ich das hörte, dachte ich: Das ist so klar, so logisch – und trotzdem so selten. Wenn wir z. B. im Unternehmen neue Kolleg:innen an Bord bringen, dann müssen wir uns noch viel stärker die Frage stellen: Wie passt dieser Mensch ins Kollektiv? Und wie verändert sich ein Team durch diesen Menschen?
Als Deutschland 1996 zum letzten Mal Fußball-Europameister wurde, meinte der damalige Bundestrainer Berti Vogts: „Das Team ist der Star”. Deutschland hat keinen Mbappé, keinen Ronaldo, nicht mal einen Harry Kane – aber vielleicht und hoffentlich das stärkste Kollektiv.
Neue Podcast-Folge mit Felix Oldenburg 🎧️
Wie kann die Welt für alle gerechter werden? Diese Frage stellt sich der Gast unserer zweiten Episode Lifeline: Felix Oldenburg, visionärer Sozialunternehmer und Gründer der Plattform bcause. Wir führen ein Gespräch über sein Leben um herauszufinden, wie wir alle zu Architekt:innen einer besseren Zukunft werden können.
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„Mit dem Kauf nachhaltiger Bambuszahnbürsten kompensieren Sie keine systemischen Probleme“, sagt Till Kellerhoff vom Club of Rome. Unser Partner Axel Kaiser, Pionier der Zahnputztablette sowie Gründer und CEO von Denttabs, verfolgt einen anderen Ansatz: Gesellschaftlicher Wandel beginnt beim Zähneputzen, sagt er; wer bei vermeintlichen Kleinigkeiten beginnt, stupst den ersten Dominostein zu echter Veränderung an. Ich kann diesem Gedanken einiges abgewinnen. Über Axels Mission berichten aktuell die taz, die ZEIT für Unternehmer und die Süddeutsche Zeitung (€).
Lacked. ➖
Die Protestaktion #JeChieDansLaSeineLe23Juin („Ich mache am 23. Juni in die Seine“) ist das Ergebnis gescheiterter Kommunikation im lokalen Raum (Bild: DALL-E).
9 Milliarden Euro in Renten und Löhne investieren oder doch lieber in ein Sportevent? Paris entschied sich im Zuge der Olympischen Spiele offensichtlich für die zweite Option – sehr zum Unmut vieler Französ:innen. Als Antwort auf die 1,4 Milliarden Euro teure Säuberungsaktion, die die Wasserqualität der Seine für die Wettkämpfe verbessern sollte, und dem Versprechen von Macron und Bürgermeisterin Hidalgo, im Fluss zu schwimmen, entstand deshalb #JeChieDansLaSeineLe23Juin. Was für viele eine lustige Aktion auf Social Media ist, zeigt jedoch vor allem eins: Kommunikation muss auch im lokalen Raum Akzeptanz schaffen. Nun ist der 23. Juni vorbei, die Seine immer noch dreckig und der Badetermin wurde verschoben. Durch mangelnde Einbindung hat man die Begeisterung der Bürger:innen für Olympia bereits verloren. Sollten die Politiker:innen ihr Badeversprechen nun nicht einlösen, riskieren sie zusätzlich ihre Glaubwürdigkeit.
Learned. 💡
Vielleicht hätte es allen Nvidia-Aktionär:innen eine Warnung sein sollen: Der Moment, in dem eine Imageberaterin in einem SZ-Interview darüber sinniert, was uns CEO Jensen Huang mit seinem Lederjacken-Look sagen will. In den Tagen danach verlor das kurzzeitig wertvollste Unternehmen der Welt 550 Milliarden Dollar an Börsenwert. Ein Zusammenhang besteht natürlich nicht, aber wer noch nach Symptomen für einen Hype gesucht hatte: bitteschön. Die schwarze Lederjacke ist jedenfalls jetzt offiziell das, was früher der Steve-Jobs-Rolli war: Uniform männlicher Innovatoren (Huang) und jener, die es gerne wären (Siemens-Chef Roland Busch). Wofür ihre Träger stehen wollen? Unabhängigkeit, Kernigkeit, Robustheit. Sagt jedenfalls die Imageberaterin.
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