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Über gute Fragen, Optimismus, Streit und die Geschichte Grönlands.

👋 Herzlich willkommen zum Newsletter der Kommunikationsagentur hypr. Hier zeigen wir dir, was uns im Laufe der Woche gefallen, was uns gefehlt hat und was wir gelernt haben. Liked, Lacked, Learned eben.

Sam Altman ist überzeugt davon, dass gute Fragen den Menschen von der KI abheben. (Bild: USA TODAY Network / IMAGO)

Wann hast Du zuletzt mit etwas aufgehört? Wie sollen Menschen über Dich denken, wenn Du einmal nicht mehr bist? Was tust Du, „wenn Du nichts tust”?

Wir bei hypr stellen in der Zusammenarbeit mit unseren Partner:innen sehr viele Fragen. Weil wir davon überzeugt sind, dass es uns einfacher fällt, Unternehmen zu verstehen, wenn wir die zentralen Personen eines Unternehmens und ihre Handlungsmotive durchdrungen haben.

Dabei ist es gar nicht so einfach, „gute Fragen” zu stellen. „Stell nicht so blöde Fragen” habe ich in meiner Kindheit recht häufig gehört, wenn ich etwas von Erwachsenen wissen wollte. Gibt es so etwas wie gute oder schlechte Fragen? Dank der Sesamstraße wissen wir ja, dass vor allem diejenigen dumm bleiben, die keine Fragen stellen. Da wird nicht zwischen der Qualität von Fragen differenziert. Was also unterscheidet eine gute von einer schlechten Frage?

Menschen, die gute Fragen stellen können, werden relevant auf dem Arbeitsmarkt sein und auch im Vorteil gegenüber der KI bleiben.

Sam Altman, Gründer von ChatGPT bzw. OpenAI, der Firma hinter ChatGPT, sieht auf jeden Fall in der Fertigkeit, gute Fragen zu stellen, die Schlüsselqualifikation für die nächsten Jahre. Menschen, die gute Fragen stellen können, werden, so seine Überzeugung, relevant auf dem Arbeitsmarkt sein und auch im Vorteil gegenüber der KI bleiben – verriet er im Podcast bei Adam Grant.

Meines Erachtens ist vor allem der Kontext entscheidend, ob eine Frage gut ist oder nicht. „Wie geht es Dir”, ist erst einmal eine recht beliebige Floskel. Wird die Frage aber zum Beispiel unmittelbar nach einem Schicksalsschlag oder vor einem wichtigen Ereignis gestellt, kann sie bedeutsam sein. Die KI kann für einen besseren Kontext ganz entscheidend sein, indem sie uns daran innerhalb weniger Sekunden erinnert, welche Themen wir mit einer bestimmten Person über einen längeren Zeitraum besprochen haben. So muss ich mir nicht viele Gespräche merken (eine meiner persönlichen Schwächen), kann aber mithilfe einer schnellen Zusammenfassung Fragen für das anstehende Gespräch destillieren, die dann hoffentlich „gut” und wertvoll sind. Auch für die Person, die auf sie Antworten finden muss.

Sachar liebt „gute Fragen”.

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Metaphorisch zitiert Harald Martenstein in seiner Kolumne Voltaires Satz: „Wir müssen unseren Garten bestellen”. (Bild: Lisa Fotios auf pexels)

Optimistisch zu bleiben, kann hierzulande derzeit ganz schön schwer fallen – warum das so ist und wieso Optimismus sich dennoch lohnt, legt Harald Martenstein in seiner Kolumne im ZEITmagazin (€) dar. Mein liebstes Zitat daraus: „Ein Optimist, der nicht naiv ist, nimmt Probleme zur Kenntnis und verleugnet sie nicht. Er versucht, sie zu lösen, und er glaubt, dass sie sich lösen lassen. Ich glaube nicht, dass irgendeine der großen Erfindungen der Menschheit ohne Optimismus möglich gewesen wäre, ohne die Haltung: Angeblich geht das nicht. Alle behaupten das. Aber ich werde es trotzdem hinkriegen.” Ich glaube daran, dass wir es mit dieser Haltung schaffen können, unsere demokratischen Werte zu verteidigen – bei der kommenden Bundestagswahl und darüber hinaus.

Lisa möchte nun selbst optimistischer denken.

Lacked.

Wo bleibt der produktive Streit? (Bild: David Clode auf Unsplash)

Polarisierung und Pessimismus prägen die politische Stimmung: Kriege, der Aufstieg der AfD und ein Social Media, das Konflikte anheizt und künftig weniger Fakten checkt. Unsere Gesellschaft scheint die Fähigkeit zu verlieren, Konflikte konstruktiv auszutragen. Im Interview mit brand eins erklärt der Soziologe Armin Nassehi, dass Demokratie kein Harmoniemodell ist, sondern eine zivilisierte Form des Konfliktmanagements. Doch statt produktiver Auseinandersetzung erleben wir verhärtete Fronten und einfache Schuldzuweisungen. Nassehi warnt, dass echter Wandel nur gelingt, wenn wir die Komplexität von Problemen annehmen und den Dialog suchen – auch mit denen, die anders denken. Ohne zivilen Diskurs bleibt der Fortschritt auf der Strecke. Es wird Zeit, dass wir die Kunst des produktiven Streits wieder neu erlernen.

Max vermisst den guten, produktiven Streit.

Learned. 💡

Grönland macht Schlagzeilen – und alle Welt diskutiert über die Zukunft eines Landes, dessen Geschichte kaum bekannt ist. (Bild: Visit Greenland auf Unsplash)

Die älteste Monarchie Europas, die größte Insel der Welt und der Bald-wieder-Präsident der USA – was würde Shakespeare wohl aus dieser Gemengelage machen? Nun, es gibt schon genügend Spekulationen rund um den Wunsch von Donald Trump, Grönland zu kaufen. Und welche Rolle dabei etwa der „rein private“ Besuch von Donald Trump Jr. gespielt hat. Wer bisher nur Headlines verfolgt hat, findet hier einen kurzweiligen Einstieg in die Causa Grönland. Geübte, kritische Leser:innen kommen dann ganz automatisch auf zig Anschlussfragen. Ich selbst habe in den vergangenen Tagen viele Diskussionen im dänischen Radio verfolgt, Bücher über die Geschichte Grönlands gelesen – und kann davon hier in aller Kürze die Empfehlung aussprechen: Es lohnt sich immer, Zeit in Recherche zu investieren und zu lernen.

Tobias lebt in Dänemark und beschäftigt sich jetzt „rein privat“ mehr mit Grönland.

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